Zeichen der Zeit
Inmitten der Vergänglichkeit entsteht ein Werk für die Ewigkeit - was einst dem Zerfall geweiht war, steht nun als Denkmal, als stilles Zeichen von Beständigkeit - ein Fragment der Zeit, bewahrt gegen das Vergessen.



Dieses Werk besteht aus einem einzigen, natürlich geformten Stück Arvenholz, geborgen auf der Bärenebene („Bot digl Uors“) am Fusse des Tinzenhorns – tief im wilden Albulatal – einem Ort, an dem die Elemente herrschen, wo Wind, Schnee und Sonne über Jahrhunderte hinweg ihre Spuren hinterlassen haben.
Die Wurzel stammt von einer Arve, die auf einer Hochebene unterhalb des Tinzenhorns, nahe an der Waldgrenze auf 2'200m ü. M. gewachsen ist. Aufgrund des Durchmessers und der extremen Bedingungen in dieser Höhenlage dürfte der Baum zwischen 150 und 250 Jahre alt gewesen sein – bevor Witterung, Zerfall und Zeit ihn langsam über Jahrzehnte in diese skulpturale Form überführt haben.
Vom Fund zur Form
Die Bergung aus der Abgeschiedenheit erfolgte per Helikopter, danach wurde das schwere Stück mehrfach transportiert, sorgfältig gereinigt und sandgestrahlt. Die Montage auf das handgeschweisste Metallgestell verlangte Präzision, Geduld – und Respekt vor dem, was die Natur geschaffen hat.
Was auf den ersten Blick wie Zufall wirkt, ist das Ergebnis von Kräften, die leise, aber unaufhaltsam wirken - sichtbar gemacht durch Handwerk und Hingabe.
Doch dieses Werk ist nicht geschaffen im klassischen Sinn. Es ist das Ergebnis eines langen Prozesses: Wachstum, Standhaftigkeit, Verletzung, Verfall. Der natürliche Lauf wurde unterbrochen – nicht, um ihn aufzuhalten, sondern um ihn zu vergegenwärtigen.
So wurde aus etwas, das von der Zeit ausradiert worden wäre, ein Monument. Ein Sinnbild für Wandel und Erinnerung. Für das, was vergeht – und das, was bleibt.
Technische Angaben
-
Titel: Zeichen der Zeit
-
Holzart: Arve (Pinus cembra)
-
Fundort: Bärenebene („Bot digl Uors“) Graubünden, 2200m ü. M.
-
Höhe: ca. 3.00 m
-
Breite: ca. 1.70 m
-
Gewicht: ca. 300 kg
-
Sockel: handgeschweisstes Metallgestell, geölt
-
Entstehung: 2020–2025
-
Standort: Graubündner Kantonalbank, Davos
Über die Künstler
Michael Plattner (Davos) und Mike Giger (Domat/Ems) verbindet eine gemeinsame Faszination:
die stille, kraftvolle Sprache der Natur – und das, was in ihr überdauert.
Beide Künstler sehen im Holz keinen Werkstoff, sondern ein gewachsenes Gedächtnis.
Verwitterte Wurzeln, vom Wind gezeichnete Linien, vom Licht gebleichte Flächen – all das sind für sie keine Zufälle, sondern Spuren eines gestalterischen Prozesses, der älter ist als jedes Werkzeug.
Michael Plattner sammelt seit Jahren besondere Fundstücke aus der Bündner Bergwelt – mit geschultem Blick, Geduld und tiefem Respekt für das Ursprüngliche. In jedem seiner Werke sucht er nicht nach Form, sondern nach Ausdruck: Was ist bereits da? Was darf sichtbar werden?
Mike Giger bringt technisches Feingefühl, Materialverständnis und gestalterisches Gespür in den Entstehungsprozess ein. Sein Beitrag liegt nicht nur im Metall, das trägt – sondern in der Balance zwischen Halt und Leichtigkeit, Funktion und Form.
Gemeinsam erschaffen sie Werke, die nicht gemacht, sondern entdeckt und erhoben wurden – als Hommage an das, was Zeit, Natur und Geduld hervorbringen können.
Interesse & Kontakt
Das Werk „Zeichen der Zeit“ ist aktuell in der Graubündner Kantonalbank in Davos öffentlich ausgestellt.
Bei Interesse an einer Besichtigung oder an einem Erwerb freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.
Preis auf Anfrage
Kontakt: info@second-life.ch
© 2025 Made in Graubünden













